Turkish Airlines

Fast 70 Millionen Fluggäste hat THY (so die Abkürzung des türkischen Namens Türk Hava Yollari) im Jahr 2018 befördert  – sicher und komfortabel. Dafür ist sie mehrfach mit dem „Skytrax World Airline Award“ ausgezeichnet und zum wiederholten Mal zur besten Airline Europas gewählt worden.

Drehkreuz Istanbul

Der Atatürk Flughafen in Istanbul war das alte Drehkreuz von Turkish Airlines. Es wurde zum Jahreswechsel ersetzt durch den nagelneuen Istanbul Airport, der hervorragende Anbindungen nicht nur nach Antalya und andere Großstädte der Türkei bietet, sondern auch in den Nahen und Mittleren Osten, nach Zentralasien, den indischen Subkontinent sowie nach Fernost und nach Afrika. 326 Maschinen hat THY im Einsatz, die sage und schreibe 305 Ziele in 122 Ländern dieser Erde anfliegen. Mehr Destinationen hat keine andere Airline anzubieten.

Diese Expansion hat THY auch zu einer der am schnellsten wachsenden Airlines der Welt gemacht. Die Zahl der Passagiere hat sich von 2011 bis 2017 nahezu verdoppelt, und dazu beigetragen hat sicher auch der Komfort an Bord von Turkish Airlines. Selbst in der Touristenklasse haben die Passagiere bequeme Sitze mit genug Beinfreiheit. Die Bordverpflegung kommt von Turkish Do&Co, einer der renommiertesten Catering-Gesellschaften Europas. Economy-Passagiere haben Anspruch auf 20 Kilo Freigepäck und dazu 8 Kilo Handgepäck.

Exclusive Business Class

In der komfortablen Business Class lassen sich die breiten Sitze in ein bequemes Bett verwandeln.

In der Business Class (30 kg Freigepäck) fliegen auf der Langstrecke echte Köche mit, die als „Flying Chefs“ exclusive Menüs über den Wolken kredenzen. Ein digitales Bordunterhaltungssystem mit persönlichen Bildschirmen gehört zum selbstverständlichen Service, für die Nacht verwandeln die Flugbegleiter die breiten Sitze für ihre Gäste in ein bequemes Bett, in dem sich angenehm ruhen und schlafen lässt. Business-Passagiere haben zudem Zugang zur VIP-Lounge auf dem Istanbuler Atatürk Flughafen. Sie ist fast so groß wie die Terminals eines deutschen Regionalflughafens und ein Erlebnis für sich: Eine Bibliothek, Dutzende TV-Bildschirme, ein Golf-Simulator und eine große Carrera-Autorennbahn gehören zum weltweit ziemlich konkurrenzlosen Lounge-Angebot, auch Schlafkabinen und Duschen sind vorhanden. Mehrere Küchen zaubern rund um die Uhr türkische und internationale Spezialitäten auf den Tisch – langweilig wird es da auch bei längeren Zwischenstopps nicht.

Der neue Mega-Airport

Lange lag der Atatürk Airport auf der Weltrangliste der größten Flughäfen auf Platz 15, knapp hinter Frankfurt. Weil er der wachsenden Zahl der Passagiere nicht mehr gewachsen war, wurde er nach nur vier Jahren Bauzeit durch den neuen Mega-Flughafen im Norden Istanbuls ersetzt. In einer ersten Phase wird der neue Airport eine Kapazität von jährlich 90 Millionen Passagieren haben, später sollen es bis zu 200 Millionen sein. Damit wäre Istanbul dann der Flughafen mit dem weltweit höchsten Passagieraufkommen.

Turkish Airlines ist Teil der Star Alliance, zu der unter anderem die Lufthansa, United, Air China, Swiss und Air Canada gehören. Meilen sammeln Passagiere mit dem THY-Programm „miles & miles“

Weitere Auskünfte und Buchungen unter www.turkishairlines.com

Perge: Eine antike Säule für 500 Euro

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Die Zahl der antiken Stätten in der Türkei ist Legion – und alle wieder herzurichten und attraktiv für Besucher zu machen, würde die Finanzkraft jeder Stadt und jeder Regierung weit übersteigen. Damit es trotzdem vorwärts geht und die wichtigsten Erbstücke der Vergangenheit für künftige Generationen bewahrt werden können, ist eine Organisation in Antalya auf eine pfiffige und zugleich erfolgversprechende Idee gekommen: Wer umgerechnet rund 500 Euro für die Restaurierung einer Säule spendiert, wird zur Belohnung mit seinem Namen auf „seiner“ Säule belohnt.

Der Anfang gemacht wurde in der antiken Stadt Perge bei Aksu, in der einst mehr als 20 000 Menschen gelebt haben. Die Promotion Foundation Antalya hat dort bereits Sponsoren für 41 Säulen gefunden. Die Präsidentin der Organisation, Yeliz Gül Ege, stellte das Projekt bei einer Präsentation vor, an der auch der Gouverneur der Provinz Antalya, Münir Karaloglu, teilnahm. Er lobte den Einfallsreichtum der Organisatoren und das Engagement der Sponsoren, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der wunderschönen antiken Stätte leisteten.

Wenn Sie nicht wissen, wohin in Antalya Sie gehen und was Sie mit Ihrem Geld anfangen sollen, können Sie sich jederzeit für 2 500 Türkische Lira eine „eigene Säule“ kaufen. In Perge gibt es noch mehr als 800 Säulen, die auf ihre Restaurierung warten. Und wer weiß: Vielleicht macht das Beispiel von Perge ja auch in anderen Regionen der Türkei Schule.

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel über Perge und andere antike Stätten.

Lykische Schätze

Das Theater von Aspendos

Aspendos hat das besterhaltene Theater Kleinasiens
Aspendos hat das besterhaltene Theater Kleinasiens

Die antike Stätte, etwa 5 Kilometer östlich von Serik gelegen, ist ein ausgesprochenes Highlight. Die alte Stadt Aspendos ist zwar noch nicht ausgegraben, doch ihr großes Theater aus römischer Zeit ist eines der besterhaltenen im gesamten Mittelmeerraum. Wer das Glück hat, hier ein Konzert oder eine Oper hören zu können, wird neben der einmaligen Atmosphäre auch die unglaubliche Akustik des Theaters genießen können: Selbst auf den obersten Rängen ist jedes Geräusch aus der Arena zu hören – sogar das Rascheln von Papier, wenn der Dirigent seine Notenblätter wendet.

Hier traten unter anderem die Tenöre Luciano Pavarotti und Jose Carreras auf, das ZDF sendete aus der Arena 2005 eine Open-Air Sendung von „Wetten dass…“ Inzwischen wurde in der Nähe die „Gloria Aspendos Arena“ gebaut, weil das antike Theater aus Sicherheitsgründen für derartige Vorführungen nicht mehr zur Verfügung gestellt wird. Der Schaden, den das alte Theater durch die Vibrationen der lauten Musik und Tausenden von Besuchern an der Bausubstanz nahm, schien Experten nicht mehr verantwortbar.

Das Theater ist ein römischer Bau, dessen Bühnenhaus in vollständiger Höhe erhalten geblieben ist. Die Innenseite zur früheren acht Meter breiten Holzbühne war mit reichhaltigem Säulenschmuck, Balkenwerk, Friesen, Rosetten und Ornamenten verziert, wovon die heutigen Reste noch einen guten Eindruck geben. Unterhalb der Mauerkrone sind noch die Einlassungen erkennbar, auf denen eine schräge Holzkonstruktion ruhte, die die Bühne überspannte und für die einmalige Akustik sorgte.

Öffnungszeiten: Sommer 8:00 – 19:00 Uhr, Winter 8:00 – 17:30.

Die Stadt Perge

Eine der schönsten antiken Stätten ist Perge
Eine der schönsten antiken Stätten ist Perge

18 Kilometer östlich von Antalya liegt die antike Stadt Perge, die mit Bussen aus Antalya oder Alanya leicht zu erreichen. Wegen ihrer Lage auf der Kilikien – Pisidien Strecke war sie ein wichtiger Teil der Provinz Pamphylien und wurde wie die anderen Städte in der Umgebung im 7. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Es war eine Pilgerstadt für Christen, auch der Heilige Paulus und Sankt Barnabas besuchten die Stadt, reiche Wohltäter beschenkten die Stadt mit monumentalen Bauten. Das Theater etwa hat Platz für 12 000 Personen. Die Agora (man könnte sagen: der Marktplatz) war früher das wirtschaftliche und politische Zentrum Perges, und ist auch heute noch gut zu erkennen. Zwischen dem alten griechischen Stadttor und dem Nymphäum an den Hängen der Akropolis erstreckt sich ein weiter Kolonnaden-Boulevard, der zu den beliebtesten Fotomotiven gehört.

Öffnungszeiten: Som

mer 8:00 – 19:00 Uhr; Winter 8:00 – 17:.30.

Termessos

Die antiken Reste von Termessos im Norden Antalyas
Die antiken Reste von Termessos im Norden Antalyas

Nördlich von Antalya lockt Termessos, eines der interessantesten Ruinenstädte der Türkei. Gegründet wurde sie wohl durch den Volksstamm der Solymer, der aus dem Inneren Anatoliens stammt, ausgebaut und zu hoher Blüte gebracht durch die Römer. Sehenswerte Überbleibsel sind das von Kaiser Augustus zu Beginn des ersten Jahrhunderts n. Chr. errichtete Theater mit seinen 4200 Plätzen, und das Odeon, ein überdachter Versammlungssaal für 600 Personen. Fünf große, miteinander verbundene, unterirdische Zisternen wurden für die Lagerung von Wasser und Olivenöl verwendet. Um Termessos herum wurden mehr als 1200 Felsengräber entdeckt.

Phaselis

Die Reste der römischen Wasserleitung in Phaselis
Die Reste der römischen Wasserleitung in Phaselis

Ein ganz besonderes Schmuckstück ist Phaselis, etwa 60 Kilometer westlich von Antalya gelegen. Gegründet von griechischen Siedlern aus Rhodos im 7. Jahrhundert v. Chr. wurde Phaselis zur wichtigsten Hafenstadt im östlichen Lykien. Alexander der Große hat dort auf seinem Feldzug nach Persien und Indien einen Winter verbracht, die Römer nutzten Phaselis ebenfalls als Stützpunkt und bauten eine spektakuläre Wasserleitung von den Bergen des Taurus herunter an die Küste – gut erhaltene Reste des Aquädukts sind noch heute zu sehen.

Was Phaselis besonders attraktiv macht, sind die schön restaurierten römischen Bäder, das Stadion und die einst prächtige Hauptstraße, die die drei Häfen der Stadt miteinander verbindet. Phaselis ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen, die in den Ruinen spazierengehen und im glasklaren Wasser der antiken Häfen schwimmen. Von den umliegenden Orten werden Bootsfahrten nach Phaselis mit ausgiebigen Badestopps angeboten.

Der Zugang nach Phaselis ist in der Regel bis Sonnenuntergang möglich.

Olympos

Die Ruinen von Olympos verstecken sich in dichtem Gebüsch und Wald
Die Ruinen von Olympos verstecken sich in dichtem Gebüsch und Wald

Eine halbe Autostunde von Phaselis entfernt liegt zwischen Kemer und Adrasan die Stadt Olympos, einst ein wichtiges Mitglied des Lykischen Bundes. Hier wurde der Höllenschmied Hephaistos als Hauptgott verehrt – kein Zufall, weil, im nahen Yanartas das ewige Feuer der Chimeira brennt. Es entsteht durch Gase, die aus Rissen und Spalten eines felsigen Hügels austreten, der sich vor allem in den Abendstunden großer Beliebtheit erfreut.

Ein Großteil der Stadt ist noch nicht ausgegraben, doch lohnt sich ein Gang durch die weitläufigen Ruinen ganz bestimmt. Bei genauem Hinsehen sind zwischen Bächen, Bäumen und Pflanzen viele versteckte Relikte zu entdecken. Olympos ist im übrigen bekannt für seine Baumhaus-Camps, die vor allem bei jungen Leuten beliebt sind, sowie für seinen schönen Strand.

Der Zugang nach Olympos ist praktisch immer möglich.

Rhodiapolis

Kaum bekannt, aber absolut sehens- und besuchenswert ist die hoch am Berg über Kumluca gelegene Stadt Rhodiapolis. Gegründet von griechischen Siedlern aus Rhodos, kam sie bald zu großem Reichtum. Einer ihrer Bürger namens Opramoas zählte sogar zu den reichsten Männern der damals bekannten Welt – eine Art Bill Gates der Antike, der seiner Heimatstadt prächtige Gebäude stiftete und mitunter auch größere Beträge für die Wiederherstellung bei Erdbeben zerstörter Ortschaften bereitstellte. Dafür ließ sich der leicht eitle Mäzen einige Denkmäler setzen und seine Verdienste in viele Steinquader meisseln. Rhodiapolis war lange nur schwer erreichbar; seit die Universität Antalya Ausgrabungen durchführt und Teile des herrlichen Theaters restauriert, ist es problemlos mit dem Auto über gut ausgeschilderte Wege zu erreichen. Der Blick von hoch droben über die landwirtschaftlich geprägte Region um Kumluca ist etwas Besonderes. Man kann gut erkennen, dass die Ebene, in der jetzt hunderte Gewächshäuser stehen, früher vom Meerwasser bedeckt war und das alte Rhodiapolis wohl noch nah an der Küstenlinie lag.

Geöffnet sind die Ausgrabungen täglich bis Sonnenuntergang.

Limyra

Willkommene Erfrischung in den Ruinen von Limyra
Willkommene Erfrischung in den Ruinen von Limyra

Ein echter Geheimtipp in der Nähe des schönen Städtchens Finike ist Limyra. Es wurde wohl schon im 5. Jahrhundert gegründet, und trotz eines massiven Erdbebens in der Mitte des 19. Jahrhundert ist es noch relativ gut erhalten. Limyra besteht aus drei Teilen: der Akropolis (Burg), dem eigentlichen Siedlungsbereich und einer großen Nekropolis (Totenstadt). Der Ort wurde im 7. und 9. Jahrhundert nach Überfällen der Araber aufgegeben. Ein Spaziergang durch die Ruinen ist auch im Hochsommer kein Problem: Da Teile der Stadt im kalten Wasser eines Flusses versunken sind, lädt Limyra auch zum Baden ein.

Auch Limyra steht Besuchern jeden Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit offen.

Arycanda

Der Blick vom Theater Arycandas ins Tal ist atemberaubend
Der Blick vom Theater Arycandas ins Tal ist atemberaubend

Der relativ weite Weg von Antalya über Finike in Richtung Elmali lohnt sich absolut, denn Arycanda kann es mit weit bekannteren Ausgrabungen locker aufnehmen. Durch die weitläufigen Ruinen zu wandern, schöne und gut erhaltene Mosaiken zu bestaunen, die gewaltigen Grabstätten von reichen Griechen und Römer sowie die ehemaligen öffentlichen Bäder zu sehen, ist schon ein Erlebnis. Eindrucksvoller ist nur noch der phantastische Blick von den Rängen des Theaters herunter ins Tal oder der Gang über die antike Sportarena. Die Ausgrabungen belegen, dass Arycanda schon im 5. Jahrhundert v.Chr. bestand und den wichtigen Handelsweg vom Meer ins Landesinnere schützte und kontrollierte. Trotz eines gewaltigen Erdbebens im Jahr 240 n.Chr. behielt die Stadt ihren Status bis in das 11. Jahrhundert hinein.

Geöffnet sind die Ausgrabungen täglich bis Sonnenuntergang

Myra

Das heutige Demre, 25 Kilometer westlich von Finike gelegen, ist über eine spektakuläre Küstenstraße zu erreichen – und spektakulär ist auch das alte Myra. Allein das große Theater wäre den Besuch wert, zum Erlebnis aber wird der Ort durch die Felsengräber in den steilen Felswänden darüber. Berühmt geworden ist Myra auch durch den Heiligen Nikolaus, der einer der ersten Bischöfe in Lykien war. Er soll armen Familien heimlich Geld und Gold zugesteckt haben – das Vorbild für den Nikolaus unserer Tage, der kurz vor Weihnachten die Kinder beschenkt. Da der Heilige Nikolaus im orthodoxen Christentum einen hohen Rang einnimmt, wird seine kleine Kirche vor allem von russischen Touristen besucht. Zwar wird behauptet, dass die sterblichen Überreste des Heiligen im italienischen Bari liegen, doch türkische Archäologen glauben, im letzten Jahr sein Grab in der Kirche zu Myra gefunden zu haben. Die Untersuchungen des Funds dauern noch an.

Geöffnet sind die Kirche und das antike Myra ab 9 Uhr bis 17 Uhr

Kekova

Baden neben Sarkophagen - in Kekova geht das
Baden neben Sarkophagen – in Kekova geht das

Zwischen Demre und Kas liegt beim Dorf Ücagiz das schmucke Kekova . Der Aufstieg zur seldschukischen Burg ist ein wenig mühsam, doch unterwegs sind viele kleine Cafes und Bars, die frisch gepressten Orangen- und Granatapfelsaft anbieten. Die Frauen von Kekova verkaufen entlang des Weges selbstgemachten Schmuck sowie hübsche Kleider und Tücher. Direkt am Meer laden Dutzende Restaurants zu gegrillten Fleisch und Fisch ein. Der Blick auf die im Wasser versunkenen Reste der antiken Stadt ist wunderschön, und neben den aus dem Meer ragenden Sarkophagen zu schwimmen, ist ein Erlebnis der besonderen Art.

Kekova ist jederzeit erreichbar, die Burg allerdings ist nur bis Sonnenuntergang offen.

Simena

Kanufahrer vor der versunkenen Stadt Simena
Kanufahrer vor der versunkenen Stadt Simena

Gegenüber von Kekova liegt Simena, die versunkene Stadt. Sie ist wohl bei einem Erdbeben zerstört worden, bei dem die gesamte Landbrücke zwischen dem Ort und der Nachbarstadt Kekova eingestürzt ist. Gut zu sehen ist noch ein kleines, in den Fels gehauenes Theater und Reste der Stadtmauer aus der Römerzeit. Der größte Teil Simenas allerdings liegt ein paar Meter unter der Wasseroberfläche. Die Überreste antiker Häuser, Säulen und Statuen sind am besten von einem Glasboden-Boot aus zu sehen, die in Kekova, Ücagiz oder Andriake (dem alten Hafen von Myra) auf Kundschaft warten. Achtung: Schnorcheln und Tauchen ist vor Simena streng verboten – man fürchtet nicht zu Unrecht Diebstähle von antiken Artefakten.

Antiphellos/ Kaş

Der Hafen von Kas. Bis ins griechische Meis sind es nur wenige Kilometer
Der Hafen von Kas. Bis ins griechische Meis sind es nur wenige Kilometer

Antiphellos, das heutige Kaş war in der Antike eine wichtige Stadt des Lykischen Bundes und bekam seinen Namen vom griechischen Wort „Phellos“ – was soviel wie „Der steinige Platz“ bedeutet. Die Stadt Kaş wiederum bedeutet Augenbraue, was daran liegt, dass die nur sechs Kilometer entfernte griechische Insel Meis einem Auge ähnelt und Kaş (von oben gesehen) die Augenbraue dazu bildet. Hier sollten Sie den kleinen Strand Kaputas und die Blaue Höhle 15 Kilometer westlich von Kas besuchen. Die Bootsfahrt vom türkischen Kaş ins griechische Meis dauert nicht lange und braucht keine großen Formalitäten, weshalb sich zwischen beiden gut pendeln lässt. Findige türkische Kleinhändler verkaufen bei Ihren Bootstouren Obst und Gemüse an die Griechen – und bringen auf dem Rückweg Wein und Schnaps mit, der in der Türkei recht teuer ist.

Auf dem Weg nach Patara ist auch pittoreske Stadt Kalkan mit Ihrem Hafen und der schönen Bucht sehenswert.

Patara

Patara hat einen der schönsten Strände der Türkei
Patara hat einen der schönsten Strände der Türkei

Zehn Kilometer vor Kalkan entfernt, an der Straße nach Fethiye, befindet sich Patara. Die bunten Keramiken in der Mitte der Stadt beweisen, dass die Geschichte der Stadt auf das 5. Jahrhundert v.Chr. zurückgeht. Patara war der Geburtsort des Heiligen Nikolaus und einer der wichtigsten Seehäfen während der Zeit von Alexander dem Großen. Wichtigsten Bauwerke sind das Theater, das Stadttor und eine Schiffswerft. Der feine Sandstrand von Patara ist 18 Kilometer lang – er gilt als einer der schönsten, wenn nicht sogar als der schönste der Türkei.

Xanthos

Xanthos, die "Stadt der Katastrophen"
Xanthos, die „Stadt der Katastrophen“

Auf dem Weg von Patara nach Fethiye begegnen wir der Stadt Xanthos. Bis zur Invasion der Perser im Jahre 292 v.Chr. war es Xanthos gelungen, unabhängig zu bleiben. Die Eroberung der Stadt durch die Perser verlief tragisch: Die Männer von Xantos töteten, um dem Weg in die Sklaverei zu entgehen, zuerst ihre Frauen und Kinder, und begingen danach Selbstmord. Einige Familien, die rechtzeitig flüchten konnten, kehrten Jahre später zurück in die Stadt, doch 100 Jahre darauf wurde Xanthos durch ein grosses Feuer erneut total zerstört. Die wieder aufgebaute Stadt berappelte sich nochmals und kam kurzzeitig zu neuer Blüte – nur um weiteres Unglück zu erleben. Weil sie sich gegen die hohen Steuern der römischen Besatzer wehrte, wurde sie zerstört und die Einwohner in Gefangenschaft geführt. Kein Wunder, dass Xanthos als die Stadt der Katastrophen bezeichnet wird.

11 Plätze, die Sie sehen müssen!

Das Archäologische Museum

Blick in das Antalya Müzesi
Blick in das Antalya Müzesi

Das Antalya Müzesi, eine der wichtigen archäologischen Ausstellungsstätte der Türkei, ist auch eines der reichst bestückten Museen des Landes. Es wartet mit Fundstücken vieler Ausgrabungen aus Perge, Side, Arykanda, Limyra und Xantos auf. Büsten von Kaisern und Königen, Grabmäler und Sarkophage, Münzen und Ikonen sind zu bestaunen – nicht umsonst hat die Ausstellungsstätte 1988 vom Europäischen Rat die Auszeichnung als „Museum des Jahres“ bekommen.

In 13 Ausstellungsräumen, Gärten und einer Freilicht-Gallerie wird die Geschichte Antalyas erzählt, vom Stein- und Bronzezeitalter, über die griechisch-römische bis hin zur modernen Zeit. Angegliedert wurde ein Kindermuseum, das sich auch um die Kleinen kümmert, wenn sich die Eltern in Ruhe im Museum umsehen wollen.

Zu erreichen ist es das Museum ab Kaleici in einem etwa 20minütigen Fußmarsch entlang der Cumhuriyet Straße, mit dem Bus oder dem Dolmusch – einem Sammeltaxi, das für ein paar Lira jeden mitnimmt, der es am Straßenrand heranwinkt.

Geöffnet ist es Dienstag bis Sonntag von 9 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr.

Das Kaleici Museum

Szenen aus dem Leben von einst sind im Kaleici Museum nachgestellt
Szenen aus dem Leben von einst sind im Kaleici Museum nachgestellt

Das Kaleiçi Museum in der Altstadt vermittelt einen guten Eindruck von türkischen Traditionen und Volkskunst. Für das Museum wurden zwei Gebäude durch private Mäzene aufwendig restauriert: Ein typischen Altstadthaus und die St. Georgs Kirche.

Das Altstadthaus, erbaut im 19. Jahrhundert, hat zwei Stockwerke. Es teilt sich den Innenhof mit der St. Georgs Kirche und begrüßt die Besucher mit prächtigen Mosaiken im Eingangsbereich, die einst aus Kieseln vom Konyaalti-Strand geformt wurden. Die Etagen darüber beherbergen figürliche Szenen des täglichen Lebens im alten Antalya mit Kleidungsstücken, Möbeln und Gebrauchsgegenständen aus dieser Epoche.

Die St. Georgs Kirche wiederum ist eine von fünf griechisch-orthodoxen Kirchen in Kaleici. Die Inschrift unter dem Bild des Heiligen Georg, der den Drachen tötet, lautet (übersetzt): „Diese Kirche hat schon lange existiert, und war in schlechten Zustand, als sie 1863 durch die Christen Antalyas wieder hergerichtet wurde.“ 1920, nach dem Auszug der Griechen aus der Stadt, verfiel sie erneut und wurde zum Warenlager, ehe sie endlich 1996 zu einer Ausstellungshalle des Kaleici-Museums wurde. Sie beherbergt heute unter anderem eine sehenswerte Sammlung von Keramiken.

Das Kaleiçi Museum hat (ausgenommen Mittwochs) täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

Spielzeugmuseum Antalya

Ausgestellt ist Spielzeug aus aller Welt
Ausgestellt ist Spielzeug aus aller Welt

Am alten Hafen von Antalya liegt ein Museum, das nicht nur Kinder begeistert. Seine Existenz dankt es dem Schriftsteller und Journalisten Sunay Akın, der einst bei einem Antiquitätenhändler in Berlin ein Holzpferd auf Rädern erstand und damals seine Leidenschaft für Spielzeug entdeckte. Akın war nicht nur der Initiator des Spielzeugmuseums, er hat auch viele seiner gesammelten Stücke dem Museum gestiftet. Heute tummeln sich dort die Schlümpfe, hüpft Micky Mouse herum und Lucky Luke freut sich darüber, dass er die Dalton-Bande gerade ins Gefängnis gebracht hat. Auf 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind über 3.000 zwischen 1860 und 1980 entstandene Spielzeuge aus aller Welt zu bewundern. Der gute alte Teddybär ist hier genauso zuhause wie Cinderella, der Nikolaus oder Mister Spock vom Raumschiff Enterprise.

Das Spielzeugmuseums ist täglich von 9:30 bis 12:30 Uhr und von 13:30 bis 18:30 Uhr geöffnet.

Der alte Hafen

Der alte Hafen von Antalya
Der alte Hafen von Antalya

Beschaulicher Mittelpunkt Antalyas ist der alte Seehafen. Gesäumt von der Stadtmauer und hübsch restaurieren Herrenhäusern aus osmanischer Zeit bietet der belebte, mit vielen Bars und Restaurants umgebene Hafen eine reizvolle Kulisse. Antalya von der Seeseite her mit charakteristischen Holzbooten (Gulets) zu entdecken, ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Kaleiçi (die Altstadt)

Das Gerillte Minarett
Das Gerillte Minarett

Die historische Stadt Antalya, Kaleici (wörtlich: das innere Schloss) wird von zwei wuchtigen und zum Teil noch gut erhaltenen Stadtmauern umgeben, die innere Mauer umschließt den alten Hafen in einem Halbkreis. In der Mitte der Stadt steht der Uhrturm, und wenn man von hier in Richtung Meer blickt, ist ein weiteres Wahrzeichen, das sogenannte „gerillte“ Minarett ( Yivli Minare) zu sehen, das in der Periode zwischen 1219 bis 1236 errichtet wurde. Es ist aus Ziegelsteinen gebaut und kunstvoll mit Fliesen verziert. Die dazugehörende Moschee selbst ist jüngeren Datums. Nach erheblichen Zerstörungen im 14. Jh. wurde sie originalgetreu wieder aufgebaut und überragt Tage mit ihren sechs eindrucksvollen Kuppeln sämtliche Dächer der Altstadt Antalyas.

Die Altstadthäuser

Ein schön restauriertes Altstadthaus
Ein schön restauriertes Altstadthaus

In den letzten 20 Jahren wurde das damals immer mehr verfallende, fast schon verlorene Kaleici Zug und Zug liebevoll restauriert. Das gilt vor allem Häuser für die Häuser der Altstadt, die man bei einem Spaziergang unbedingt näher betrachten sollte. Ihre Erbauer haben nicht nur an den Schutz der Bewohner vor der Winterkälte gedacht, sondern auch und vor allem die gnadenlose Hitze des Sommers. Die Dächer sind durchwegs überhängend, in den schattigen Innenhöfe sorgt eine ständige Luftzirkulation für angenehme Kühle. Viele alte Häuser wurden zu schmucken Pensionen, netten Bars oder schicken Restaurants. Feine Boutique-Hotels, oft im Design der ottomanischen Zeit gestaltet, sind wahre Schmuckstücke Kaleicis. Zahlreiche Cafés laden zum Verweilen und Dutzende Shops zum Einkaufen ein.

Der Hıdırlık-Turm

Der Hıdırlık-Turm diente in früheren Zeiten wohl als Leuchtturm
Der Hıdırlık-Turm diente in früheren Zeiten wohl als Leuchtturm

Der 14 m hohe, zweistöckige Hıdırlık-Turm stammt aus der Römerzeit und steht über dem alten Hafen am Rande der Felsen im Westen des Antalya Parks. Man vermutet, dass der Turm früher als Leuchtturm benutzt wurde.

Die Karatay Schule

Die Karatay Schule
Die Karatay Schule

Auch die Karatay Schule liegt in der Altstadt. Die im 13. Jahrhundert n. Chr. erbaute Religionsschule befindet sich in der Altstadt und ist bekannt für ihre prächtige Architektur.

Kale Kapısı

Der Uhrenturm auf dem Kale Kapisi Platz
Der Uhrenturm auf dem Kale Kapisi Platz

Auf römischen Grundmauern erbaut wurde der Uhrturm (Saat Kulesi) auf dem Kale Kapisi Platz – ein Wahrzeichen der Stadt Antalya. Südlich der Altstadt befindet sich der palmengesäumte Stadtpark, eine der ältesten Grünanlagen der Stadt. Vom Hidirlik Turm bietet sich eine herrliche Aussicht. Besonders malerisch ist der Sonnenuntergang. Außerhalb der engen Gassen der Altstadt zeigt Antalya ein modernes Gesicht. In den großzügigen Straßenzügen laden Geschäfte und Bars zum Verweilen ein. Exotisches Flair erleben die Besucher auf dem lebendigen Basar.

Das Atatürk-Denkmal

Die beiden Kinder neben Atatürk symbolisieren die Zukunft der Türkei
Die beiden Kinder neben Atatürk symbolisieren die Zukunft der Türkei

Am größten Kreisverkehr der Hauptstraße, nicht weit weg vom Hauptpostamt, befindet sich das Atatürk-Denkmal. Neben Atatürk hat der Künstler zwei kleine Kinder gestellt, als Symbol für die Zukunft der Türkei. In allen Städten der Türkei stehen die Statuen des „Vaters der Türken“, wie der Ehrenname Atatürks wörtlich übersetzt lautet, unübersehbar an einem zentralen Platz und werden gerne als Treffpunkt und zum Fotografieren genutzt.

Die Minicity

Im Maßstab 1.25 wurden berühmte Sehenswürdigkeiten nachgebaut.
Im Maßstab 1.25 wurden berühmte Sehenswürdigkeiten nachgebaut.

50 000 Quadratmeter groß ist die Minicity (auch Miniturkey genannt) im Ortsteil Konyaalti gleich neben dem neuen Aquarium. Zu sehen sind Miniatur-Modelle berühmter türkischer Bauwerke von der Antike bis heute. Die Ruinen von Ephesus sind darunter, die Blaue Moschee und der Topkapi-Palast in Istanbul. Alle Bauwerke sind detailgetreu im Maßstab 1:25 entstanden – hergestellt von der gleichen Werkstatt, die auch die Modelle des großen Miniatürk-Parks in Istanbul angefertigt hat.absehbar.

Achtung: Die Mini-City hat zurzeit geschlossen. Wann sie wieder eröffnet wird, ist nicht  bekannt.

Sides steiler Aufstieg

Pracht und Reichtum

Viele Einheimische behaupten, dass in Side alles ein klein wenig teurer sei als in den Nachbarstädten: Die Wohnungsmieten, die Supermärkte und die Restaurants. Touristen werden das nicht spüren, denn die Kaufkraft des Euro ist in der Türkei so hoch wie in keinem anderen europäischen Urlaubsland – vor allem Deutsche spüren den Preisunterschied nicht.

Spötter meinen, dass das höhere Preisniveau in Side Tradition hat, denn die Stadt zwischen Antalya und Alanya, die angeblich schon 1400 v. Chr. gegründet worden ist, war in der Antike ausgesprochen reich, das Leben in ihr war entsprechend kostspielig. Wohlhabend geworden ist sie durch ihren Hafen, in dem Güter aus dem ganzen Mittelmeerraum umgeschlagen wurden, und in dem der hässliche, aber höchst einträgliche Sklavenhandel betrieben wurde. Oft steckten Seeräuber hinter dem üblen Geschäft, die Jahrhunderte lang die ganze Küste tyrannisierten, ehe die Römer und ihre Verbündeten den Piraten in blutigen Schlachten den Garaus machten.

Unter den Römern kam Side zu fast noch größerem Wohlstand, doch mit dem Zerfall des römischen Reiches setzte der Niedergang der Stadt ein. Die Versandung des Hafens und Einfälle der Araber machten Side schwer zu schaffen, ein gewaltiges Feuer und ein Erdbeben zerstörten die Stadt nachhaltig, die bald von all ihren Einwohnern verlassen wurde.

Ein berühmter Basar

Gewürze sind neben Kleidung und Taschen der Hit auf den Basaren.

Erst vor gut 100 Jahren siedelten sich in Side, genauer in dem Dorf Selimiye, wieder Menschen an, um 1970 herum wurden die herrlichen Strände der Region erstmals von ausländischen Urlaubern entdeckt. Von da an ging es abermals steil bergauf: Aus dem Dörfchen wurde eine rapide wachsende Urlauber-Hochburg mit luxuriösen Hotels, schicken Bars, Restaurants und Geschäften.  Der Basar der Stadt mit den (meist gut nachgemachten) Klamotten, Schuhen und Taschen von internationalen Nobelmarken war bald berühmt für seine große Auswahl und die billigen Preise, aber auch lange berüchtigt für ziemlich lästige Händler. Das Eingreifen der Stadtverwaltung hat der Aufdringlichkeit der Händler inzwischen Grenzen gesetzt – Einkaufen macht Spaß und ist zu Recht eine Lieblingsbeschäftigung von Urlaubern.

Schick und schön

Kunstvolle Melonen-Schnitzereien findet man in einigen guten Restaurants. Foto: Hakan Kozan

Ähnlich beliebt sind nur noch schick Ausgehen, ein bisschen schlemmen in den netten Restaurants und natürlich baden, baden und nochmals baden. Sides Strände sind an die 10 Kilometer lang,  die Strandabschnitte von Side und der Feriendörfer Çolaklı, Evrenseki und Kumköy gehen fast übergangslos ineinander über. Überall am Meer findet man Wassersport-Basen, die Jet-Skis, Wasserski und Parasailing anbieten. Die Strandpromenaden laden zu entspannten Spaziergängen ein, die Natur der Umgebung lockt – und natürlich gehört das Erkunden der antiken Schätze Sides zum Pflichtprogramm von Urlaubern.

Gladiatoren und Gebete

Die wichtigste und zugleich wuchtigste Sehenswürdigkeit Sides ist sicherlich das große Theater. Es bot Platz für rund 15 000 Zuschauer und ruht wie eine riesige Schale auf einer massiven Stützkonstruktion. In spätrömischer Zeit wurde die Arena für blutige Gladiatorenkämpfe genutzt, in der byzantinische Periode diente sie zeitweise als Freiluftkirche.

Teile der imposanten Stadtmauer sind bis heute erhalten. Die prächtige Kolonnaden-Straße, die vom Wohlstand des alten Side zeugt, führt vom Theater bis zum Hafen. Dort sind die Ruinen zweier Tempel zu sehen,  der größere war der Göttin Artemis,  der kleinere dem Sonnengott Apollon geweiht. Die wieder aufgerichteten Säulen der Tempel, wunderschön am Meer gelegen, sind für Touristen aus aller Welt das Fotomotiv Nummer eins – vor allem bei Sonnenuntergang, wenn sich die eindrucksvolle Kulisse der Tempel im rötlichen Licht der im Meer versinkenden Sonne widerspiegelt. Während des Internationalen Kunst- und Kulturfestivals von Side finden im Tempel-Areal besuchenswerte Konzerte statt.

Lebendiger Marktplatz

Sehen Sie sich unbedingt auch die Agora an. Dort, auf dem antiken Versammlungsplatz,  trafen sich die Einwohner von Side, plauderten, stritten und machten ihre Geschäfte – im doppelten Wortsinn, denn bei der Agora war auch eine öffentliche Toilettenanlage für zwei Dutzend Personen. Umgeben war der unbebaute Platz an jeder Seite von genau 100 Säulen, von Geschäften und Markthallen, in denen auch Sklaven angeboten und verkauft wurden.

Im alten römischen Bad, das 1960 restauriert wurde, ist heute das Museum von Side untergebracht. Ausgestellt sind Statuen, Sarkophage, Altäre, Reliefs und Säulen, die bei den intensiven Ausgrabungen in der Stadt gefunden wurden. Prunkstücke sind Statuen der Drei Grazien, der Nike und des Herkules sowie Reliefs, die die Geburt von Göttervater Zeus und Eros-Figuren zeigen.

Natur pur in Manavgat

Die Stromschnellen des wasserreichen Manavgat-Flusses
Die Stromschnellen des wasserreichen Manavgat-Flusses

Während Side vor allem für Geschichte, Strandurlaub und Hotelurlaub steht, ist die Umgebung für Natur und schöne Landschaften bekannt. Wer also die Besucherströme und den Trubel der Stadt einmal hinter sich lassen möchte, dem sei ein Ausflug nach Manavgat empfohlen. Das nahe Taurus-Gebirge schickt unglaubliche Wassermassen herunter ins Tal, die sich bei Manavgat sammeln, ehe sie über Stromschnellen und Wasserfälle ins Meer fließen.  Im Zentrum der Kreisstadt, an der alten Brücke, starten Bootstouren über den Fluss, die drei bis vier Stunden dauern und Badepause, Mittagessen und manchmal auch Bauchtanz-Vorführungen einschließen.

Zwischen Fluss und Meer

Mit dem Piratenschiff vom Manavgat-Fluss zum Meer. Foto: D.A. Karlsson
Mit dem Piratenschiff vom Manavgat-Fluss zum Meer. Foto: D.A. Karlsson

Für den Tourismus entdeckt werden zunehmend auch die Seen der Umgebung. Besonders schön ist der Titreyengöl, der „Zittersee“. Wer ihn sieht, versteht schnell, warum er diesen eher komischen Namen hat: Eine leichte Brise streicht permanent über den See und kräuselt ständig die Wasseroberfläche. Trotzdem ist der Name eigentlich nicht ganz richtig, denn ein See ist der Titreyengöl gar nicht, sondern nur eine Ausweitung des Manavgat-Flusses vor der Mündung ins Meer.

Alanya: Schmuckstück zwischen Berg und Meer

Alanya ist der Lieblings-Urlaubsort deutscher Touristen

Alanya, das zur Provinz Antalya gehört, aber Chancen hat, eine eigene Provinz zu werden, ist einer der ältesten und wichtigsten Urlaubsorte der Türkei. In den letzten Jahren hat die Zahl der Hotels, Pensionen und Clubs noch einmal rapide zugenommen. Wo früher noch Bananen wuchsen, stehen jetzt Ferienanlagen. Die Stadt ist größer und lebhafter geworden, ihrem Reiz aber hat das wenig Abbruch getan. Es locken tolle Einkaufsstraßen, Discos, Bars und Restaurants, alte und neue Sehenswürdigkeiten ersten Ranges – und natürlich traumhaft schöne Strände.

Zwischen dem Alara Fluss mit seinem sehenswerten Wasserfall und Avşallar, wo sich ein Luxushotel ans andere reiht, ist der Strand von goldfarbenem, feinen Sand. Der hat dem Ort Inçekum dort sogar seinen Namen gegeben, denn Inçekum heißt nichts anderes als – genau: feiner Sand.

Kleopatras Morgenbad

Der Kleopatra-Strand: Kilometer lang mit feinem Sand
Der Kleopatra-Strand: Kilometer lang mit feinem Sand

Den hat auch der wunderschöne, weithin bekannte Kleopatra Strand – benannt nach der schönen ägyptischen Königin, die sich zu Zeiten der römischen Besetzung auch in Alanya aufgehalten haben und in der ebenfalls nach ihr benannten Höhle ihr Morgenbad genommen haben soll. Historisch zweifelsfrei belegt ist das nicht; sicherere Quellen gibt es ab der Seldschuken-Zeit, in der Alanya den Namen „Alaiye“, die Edle, erhielt.

Den Seldschuken verdankt Alanya einige der wichtigsten Sehenswürdigkeit wie den achteckigen „Roten Turm“ (Kızıl Kule) mit der großen Zisterne, die die Wasserversorgung der Stadt auch bei längeren Belagerungen sichern konnte. Hoch über der Stadt thront die Burg, und dort wird den Besuchern gern das tiefe Verlies gezeigt, in das einst Verbrecher und notorische Schuldner geworfen wurden und dort elend ums Leben kamen.

Toller Blick auf den Hafen

Der Blick von der Burg aufs Meer ist überwältigend
Der Blick von der Burg aufs Meer ist überwältigend

Wer heute auf die „Iç Kale“ geht, wird vor allem den atemberaubenden Blick über das Meer, den Ort und den Taurus genießen. Inzwischen sogar ganz entspannt ohne den recht steilen Aufstieg zur Burg. Neuerdings nämlich führt eine Seilbahn nach oben, und die wird täglich von hunderten dankbaren Besuchern genutzt.

800 Jahre alt ist die alte seldschukische Werft, die wie der Hafen vom Roten Turm und der Burg beschützt wurde. Heute legen in Alanya viele Kreuzfahrtschiffe an, am Fährhafen starten mehrmals täglich Fähren und Tragflügelboote ins türkische Nordzypern. Natürlich sind am Hafen auch jede Menge Bootstouren rund um die Halbinsel buchbar, die neben der Aussicht auf die großartige Landschaft auch Einblicke in die nur vom Meer aus zugänglichen Höhlen im Innern des Burgbergs eröffnen.

Piraten- und Liebesgrotten

Die Phosphor-Grotte, in die man mit dem Boot hineinfahren kann, verdankt ihren Namen den glitzernden Wasserspiegelungen. In der Piratenhöhle mit ihren farbigen Felsen an der Höhlendecke kann man im kühlen, dunklen Wasser baden. Und was hat es mit der nahen Liebesgrotte auf sich? Sie hat ihren Namen wohl vom Techtelmechtel Kleopatras mit dem römischen Feldherrn Marcus Antonius – wobei dort auch in unseren Tagen manche Romanzen ihren Anfang genommen haben dürften.

Allzeit empfehlenswert ist das Museum von Alanya, das einen guten Überblick über das reiche historische Erbe gibt mit Funden aus prähistorischer, vor allem aber griechisch-römischer Zeit. Prunkstück ist eine kleine Statue des Herkules, mit einer für die antike Kunst ungewöhnlichen Körperhaltung. In der ethnografischen Abteilung des Museums überwiegen Gegenstände aus osmanischer Zeit wie wertvolle Koran-Handschriften und seltene Beispiele kalligraphischer Kunst. Im schattigen Museumsgarten gibt es neben Sarkophagen auch kühle Erfrischungen.

Lebendig wird die Vergangenheit im Alara-Han und auf der Alara Burg. Zur Zeit der Seldschuken waren die zwei wichtigsten Städte des Reichs, Alanya und Konya, über die Straße entlang des Alara-Flusses miteinander verbunden. Der Alara-Han, erbaut 1232, war eine der wichtigsten Karawansereien am Weg, eine wehrhafte Raststätte mit dicken Außenmauern und einem einzigen, gut zu sichernden Eingang. Ein großer Raum im Innern war für Tiere und Waren vorgesehen, die Menschen übernachteten in kleinen Kammern am Rand des Innenhofs. Über der alten Karawanserei thront die Burg Alara, die allerdings relativ schwer und am besten mit einem einheimischen Führer zu erreichen ist.

Kühle Rast im Dim-Fluß: Spezialität sind fangfrische Forellen
Kühle Rast im Dim-Fluß: Spezialität sind fangfrische Forellen

Sechs Kilometer östlich von Alanya fließt in den Ausläufern des Taurus-Gebirges der Dim-Fluss, der zum Rafting und Kajakfahren einlädt, aber auch für Nicht-Sportler ein Anziehungspunkt ersten Ranges ist. An seinem Ufer, manchmal auch mitten im Fluss, haben sich originelle Restaurants angesiedelt, die türkische Köstlichkeiten anbieten. Spezialität sind fangfrische Forellen – mal vom Grill, mal im Ofen gebacken mit Tomaten und Kartoffeln. Da es in der Dim-Schlucht angenehm kühl ist, empfiehlt sich ein Besuch vor allem an heißen Sommertagen.

Sehenswerte Höhlen

Verbinden kann man den Ausflug zum Fluss mit einer Visite in der Dim-Tropfsteinhöhle, die immerhin die zweitgrößte der ganzen Türkei ist. Sie ist 360 Meter lang, zehn bis 15 Meter breit und liegt 232 Meter über dem Meeresspiegel. Die Besichtigung der Höhle ist über gesicherte Wege, Treppen und Plattformen möglich; geöffnet ist sie in der Regel zwischen 9 und 17 Uhr.

An der Westseite der Halbinsel von Alanya liegt eine weitere sehenswerte Grotte, die Damlataş-Höhle mit eindrucksvollen Stalaktiten und Stalagmiten. Gesund ist der Besuch dort übrigens auch: Die konstante Temperatur von 22 Grad und die hohe Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent machen die Höhle zu einem perfekten Erholungsort für Asthmatiker.

Soweit die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Alanyas. Den Zauber und den Reiz der Stadt muss man selbst erleben und in sich aufsaugen: Bei einem Bummel durch die Altstadt, einer Shopping-Tour durch das quirlige Zentrum mit einer Unzahl von kleinen und großen Geschäften, hübschen Bars, Cafes und Restaurants. Die Unterhaltungsmöglichkeiten Alanyas sind schier grenzenlos, auch das Nachtleben hat es in sich. Discos und Nightclubs haben bis in die Morgenstunden geöffnet, für jeden Geldbeutel und Geschmack ist etwas dabei.

Apropos Geschmack: Wer nach der (zweifellos köstlichen) türkischen Küche mal wieder Eisbein mit Sauerkraut möchte, wird auch das in Alanya finden. Deutsche Metzger und eine Reihe deutscher Wirtshäuser machen‘s möglich.

Rauf auf den Tahtali

Leicht zu erreichen

Auf 2365 Meter Höhe liegt die Bergstation
Auf 2365 Meter Höhe liegt die Bergstation

Bis vor wenigen Jahren noch wurde der Tahtali, der mit seinen 2365 Metern der weltweit höchste Berg direkt an einer Küste ist, nur von ganz wenigen Gästen bezwungen. Denn zu Fuß muss man sich schon sechs bis sieben Stunden bis zum Gipfel quälen. So mächtig und fast unbezwingbar steht er seit vielen Jahrtausenden da, dass die griechischen Kolonisten ihn einst – wie das Original in Hellas selbst – respektvoll Olympos genannt und als Wohnstätte der Götter verehrt haben. Sehnsuchtsvoll haben in der Vergangenheit Hunderttausende auf seinen Gipfel gesehen, doch die Mühe des Aufstiegs nahmen nur konditionsstarke Wanderer auf sich.

Doch inzwischen ist der gewaltige Tahtali ganz bequem in nur noch zwölf Minuten zu schaffen. Genauso lange braucht die Super-Seilbahn, um an fast viereinhalb Kilometer Drahtseil 470 Menschen pro Stunde auf den Gipfel zu befördern. 25 Millionen Euro hat die schweizerisch-türkische Betreibergesellschaft locker gemacht, hat tausende Tonnen Sand, Beton und Stahl verbaut, um die beiden 80-Personen-Kabinen über vier Pfeiler sanft auf den Götter-Berg schweben zu lassen. Statt Hera und Zeus hat dort jetzt ein kleines Heer dienstbarer Geister Quartier bezogen, das in zwei Restaurants Cocktails und Kebab serviert und aufpasst, dass keiner dem bedrohlichen Abhang zu nahe kommt.

Phantastischer Blick

Weit schweift der Blick über die Lykische Küste
Weit schweift der Blick über die Lykische Küste

Ein paar tausend Besucher täglich baggert die Kabinenbahn in der Hochsaison rauf und wieder runter. Mit der Ruhe hoch droben ist es damit zwar unwiderruflich vorbei, die Aussicht von der riesigen Terrasse aber ist phantastisch wie sie immer war: Eindrucksvoll ist der Blick auf das nahe Kemer, seine Hotels und Strände, auf die große Bucht vor der Stadt.

Doch der Blick reicht bei klarem Wetter noch viel weiter: Über 100 Kilometer von Fetihye im Westen bis nach Kap Anamur im Osten. Kemers Nachbarorte Tekirova, Cirali und Adrasan, die antiken Stätten von Olympos und Phaselis einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten, ist vom Tahtali kein Problem.

Angenehm kühl

Moderne und sichere Kabinen schweben nach oben
Moderne und sichere Kabinen schweben nach oben

Der Fahrt zur Seilbahn auch nicht. Von fast jedem Hotel aus werden Halbtagesausflüge angeboten. Die etwa halbstündige Busfahrt geht bis zur Ortschaft Camyuva, wo eine 7,5 Kilometer lange, extra für die Tahtali-Besucher gebaute Straße abzweigt. Sie bringt die Gäste direkt zur Talstation auf 770 Meter Höhe. Für die Fahrt nach droben sollten Touristen vor allem im Winter warme Sachen einpacken: 2365 Meter über dem Meer kann es empfindlich kalt werden und von Dezember bis März ist der Gipfel garantiert schneebedeckt. Selbst im Sommer kann ein leichter Pullover nicht schaden, und bei 40 Grad unten an der Küste ist der Tahtali ein idealer Fluchtpunkt. Mag man am Meer noch so sehr schwitzen – hoch droben ist es garantiert angenehm kühl!

Wer gut zu Fuß oder ganz mutig ist, kann übrigens auch nur die Bergfahrt buchen. Herunter kann man wandern oder auch fliegen. Denn auf der Bergstation werden Paragliding-Flüge im Päckchen mit erfahrenen Piloten angeboten – ein Highlight, das sich Adrenalin-Junkies nicht entgehen lassen sollten.

Riesenspaß im Wasser

Das Aqualand Antalya

Am östlichen Rand von Antalyas Superstrand Konyaalti, nah am Beach Park, liegt das Aqualand & Dolphinland Antalya. Es gibt, wie in den meisten Wasserparks der Region, (umstrittene) Delfinshows. Mit gutem Gewissen nutzen können Besucher ein Dutzend Wasserrutschen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Der Park wartet zudem mit einem terassenförmig angelegten Wellenbecken, verschiedenen Pools und einer großen Pool-Bar auf, an der sich auf Sitzen im Wasser ganz cool und entspannt leckere Drinks schlürfen lassen. Ein Restaurant ist angeschlossen

Das Land of Legends

Der größte und spektakulärste Freizeitpark der gesamten Türkei ist das Land of Legend in Belek. Dazu gehört ein Märchen- und Themenpark mit Achterbahnen, einem Luxus-Spa, einem großen Einkaufszentrum und natürlich einem riesigen Wasserpark. So gewaltig ist die Anlage, dass manche Bereiche mit einem Shuttlebus verbunden sind. Höhepunkte sind auch hier Shows und Spiele mit Delfinen. Garantiert aufregend sind die Fahrten mit der 86 km/h schnellen Wasserachterbahn vom Tower of Legends oder ein Bad im Wellenbecken, in das von einem künstlichen Vulkan zwei Meter hohe Wellen gespült werden. Es gibt lustige Boot-Trips und eine Unterwasser-Safari, bei der viele Meeresbewohner beobachtet werden können. Weitere Highlights sind die aufwendigen Unterhaltungsshows im Park und ein 3D-Kino, in dem die Gäste in Badehose und Bikini grandiose Surf- und Tauchabenteuer erleben können.

Der Club Grand Side

In Colakli bei Side liegt der Amazon Wasserpark der Clubs Grand Side und Grand Aqua. Auch Nicht-Hotelgäste können ihn gegen ein Eintrittsgeld nutzen, Snacks und Getränke sind dann im Preis enthalten. Es gibt ein Wellenbad, den Crazy River, ein Rutschbecken, Wasserhöhlen, einen Kleinkinderbereich und eine tolle Bar im Wasser.

Der Water Planet Alanya

Auch dieser Park in Ocurcalar bei Alanya gehört zu einem Hotel, steht aber gegen Entgelt ebenfalls der Öffentlichkeit zur Verfügung. Er hat unter anderem 16 Rutschen verschiedener Schwierigkeitsgrade und einen Wellenpool. In einem künstlichen Kanal kann man mit Schlauchbooten raften.

Das Sealanya Alanya

Der Aquapark bei Alanya bietet an, was nicht jeder im Programm hat: Tauchen mit (ungefährlichen) Haien im Hai-Aquarium. Der Adrenalin-Spaß muss ebenso wie das Schwimmen mit Mantas und Delfinen zusätzlich zum normalen Eintrittspreis bezahlt werden. Inclusive sind neben vielen anderen Attraktionen die Benutzung von einem guten Dutzend Rutschen, des tropischen Riffs und sowie der weitläufigen Schwimm- und Badelandschaft.

Der DoluSu Park Kemer

Ein schöner und spektakulärer Wasserpark lockt in Kemer-Kiris. Im Delfinarium dürfen schon Kinder ab vier Jahren mit Delfinen schwimmen, im Aquarium sind Begegnungen mit Stachelrochen und vielen, vielen buten Fischen angesagt. Manche Rutschen sind relativ gemütlich, die meisten aber haben es in sich: Die Raketen-Rutsche etwa, die ihre Passagiere mit 86 km/h fast senkrecht durch ihre gläserne Röhre sausen lässt und ein wildes Teil, das ganz Mutige in neun Meter Höhe übers Wasser fliegen lässt. Erholen kann man sich im Beach Park am Meer, wo in der Strandbar sage und schreibe 67 Cocktails gemixt werden.

Geheimtipp Adrasan

Ein Platz der Götter

Der Strand von Adrasan hat feinen Sand und ist nicht überlaufen
Der Strand von Adrasan hat feinen Sand und ist nicht überlaufen

Hoch über den Köpfen der Sterblichen, die an der lykischen Küste auf Fischfang gingen oder die Schafe hüteten, tobte in alten Zeiten ein Kampf der Götter. Da kämpfte der Königssohn Bellerophon auf dem fliegenden Pferd Pegasus gegen die grauslige Schimäre – ein Fabelwesen, an das heute noch der Ortsname Chimeira erinnert. Dort war nach der Überlieferung auch die Werkstatt des Höllenschmieds Hephaistos, der im Auftrag des Herrn der Unterwelt seinem Handwerk nachging.

In der Höllenschmiede des Hephaistos: Der Berg Yanartas
In der Höllenschmiede des Hephaistos: Der Berg Yanartas

Kein Wunder, dass die alten Griechen den Höllenschmied ausgerechnet in Chimeira ansiedelten, denn dort züngeln zu jeder Tages- und Nachtzeit Dutzende kleiner Flämmchen aus der Erde – eine wunderschöne, damals höchst rätselhafte Laune der Natur, die an eben dieser Stelle kleine Mengen an Gas aus der Erde dringen lässt.

Die Götter sind längst in den Mythen aus längst vergangener Zeit versunken, doch sie halten noch immer ihre Hände schützend über das Land und das Meer unter ihnen. Stark behilflich sind ihnen dabei in unseren Tagen die Umweltschützer, die es geschafft haben, das Gebiet um Adrasan, Cirali und Olympos zum Naturschutzgebiet zu erklären.

Sanfter Tourismus

Ziel schöner Wanderungen: Der Moses-Berg bei Adrasan
Ziel schöner Wanderungen: Der Moses-Berg bei Adrasan

Das heißt: keine großen Ferienanlagen, keine Bettenburgen, keine lärmenden Discos, keine Ladenstraßen mit lästigen Händlern – dafür ein Türkei-Urlaub der etwas anderen Art mit viel ursprünglicher Landschaft, bemerkenswerten Ausgrabungen aus griechischer, römischer und lykischer Zeit und einem sanften Tourismus, der diesen Namen verdient: Kleine Hotels und Pensionen, die vorwiegend von türkischen Urlaubern und vergleichsweise wenigen ausländischen Individualtouristen besucht werden. Die großen Reiseveranstalter haben die Region noch nicht entdeckt und nur selten in ihren Katalogen.

Die Buchten des sonnenverwöhnten Landstrichs haben es vielen Generationen angetan. Die Griechen, die schon um 180 vor Christus in Olympos fleißig Münzen prägten, schätzten sie ebenso wie die Römer als sichere Häfen und Handelsstationen; Kreuzfahrer und Osmanen stritten sich nachhaltig um die strategisch wichtigen Gestade und den Piraten war jeder Besuch recht: Sie lauerten den Seglern und Galeeren, die die an Riffen und Untiefen reiche Küste bis dahin hinter sich gebracht hatten, gleich hinter der ersten Landzunge von Adrasan auf _ mit großem Erfolg, wie die vielen versenkten Schiffwracks mit Amphoren, Statuen und allerlei antiken Gerätschaften auf dem Meeresgrund belegen.

Antike Schätze

Sehr zur Freude der Schnorchler und Taucher, die bei jedem Unterwasserausflug auf die Hinterlassenschaften der Altvorderen stoßen, und den alten Korsaren viel Kurzweil und interessante Entdeckungen zu danken haben.

Dies gilt erst recht für Mediha Ceyran, die an einem lauschigen Plätzchen am Strand von Adrasan seit vielen Jahren eine kleine, aber feine Tauchbasis betreiben (www.diving-adrasan.com). Wer den Geheimtipp etwas abseits des Tauchrummels vor Antalya oder Kemer kennt, schätzt die familiäre Atmosphäre des Diving Centers Adrasan und seine noch weitgehend unberührten Tauchplätze. Dass Taucher für die Fische dort noch weitgehend unbekannte Wesen sind, ist nicht zuletzt dem Umstand zu danken, dass das Tauchgebiet vor Adrasan bis vor wenigen Jahren mit Blick auf die antiken Schätze unter Wasser praktisch gesperrt war – getreu der gottlob nicht mehr gültigen türkischen Behörden-Devise, dass Tauchen überall dort verboten ist, wo es die Küstenwache nicht ausdrücklich erlaubt hat.

Spass fürTaucher

Gut 40 zum Teil spektakuläre Tauchplätze unmittelbar vor der Basis haben Mediha und ihr Team schon erkundet. Mit dem dicken Tauchboot sind die meisten Reviere in weniger als einer halben Stunde erreicht. Vor Adrasan locken phantastische Unterwasserlandschaften mit zum Teil spektakulären, auf 50 und mehr Meter abfallende Steilwände; prächtig bewachsene Tunnel und geräumige Höhlen, die mit vielen Überraschungen aufwarten. Selbst mit einer Kolonie von Fledermäusen, die aufgeregt durcheinander flattern, wenn Taucher ihre Köpfe in die riesige, mit frischer Atemluft gefüllte Höhlenkuppel recken.

Ansonsten entspricht die Unterwasserwelt gehobenem Mittelmeer-Standard: Zackenbarsche, Barrakudas, Makrelen, Thunas und Soldatenfische, jede Menge Brassen, gelegentlich Rochen. Und immer wieder Antikes: Jahrhunderte alte Anker, Rohglas-Blöcke aus Ägypten und reichlich zerdeppertes griechisch-römisches Geschirr. Kein Wunder, dass in der Tauchbasis eine Riesentafel mit den bei den Vorvätern beliebtesten Amphoren-Typen hängt: Mit dünnen, dicken, langen, kurzen, spitzen und stumpfen – je nachdem, ob sie dem Transport von Weizen, Oliven, Wein oder Honig dienten. Dass unter Wasser kein Taucher lange Finger macht, ist Ehrensache und auch viel zu gefährlich. Wer bei der illegalen Ausfuhr antiker Gegenstände erwischt wird (und dieser Begriff wird von den Gerichten sehr weit ausgelegt), muss mit saftigen Geldstrafen und sogar Gefängnis rechnen.

Blitzsauberer Strand

Partagliding - auch das geht in Adrasan
Paragliding – auch das geht in Adrasan

Wer fetziges Nachtleben und Vier- oder Fünf-Sterne-Hotelkomfort sucht, ist am Fuß des Olympos fehl am Platze. Die Unterkünfte in Adrasan sind eher einfach, aber blitzsauber. Mehr als drei Sterne können die meisten kleinen Hotels nicht vorweisen. In den letzten Jahren sind ein paar feine Boutique-Hotels dazu gekommen, ein gutes Stück vom Strand entfernt auch ein schickes Domizil für die Professoren der Universität Antalya. Überall sind die Preise günstig, der Service freundlich und die türkische Küche tadellos.

Der Strand – viel Sand in Adrasan, mehr Kies bei Olympos – ist sauber, es gibt genug Restaurants, kleine Lädchen und Duschen. Eigentlich gibt es nur den sonst üblichen Kampf um Liegenstühle und Sonnenschirme nicht, denn die sind gegenüber den Besuchern noch in der Mehrzahl. Außer Entspannung, Strand und Wasser(sport) hat Adrasan nicht allzu viel, schon gar keinen Rummel zu bieten. Das nächste Touristenzentrum mit Disco, Shopping Malls und Banken ist fast eine dreiviertel Stunde entfernt und wirklich bequem nur mit dem Leihwagen erreichbar. Ob und wann der Dolmusch kommt, bleibt meist das Geheimnis des Fahrers, und das ist mit Blick auf das Fehlen von Tagesausflüglern auch gut so.

Genug Platz am Meer

Lebhaft und Kilometer lang: Der Strand von Olympos
Lebhaft und Kilometer lang: Der Strand zwischen Adrasan und Olympos

Vor allem Adrasan ist das, was man gemeinhin einen Geheimtipp nennt. Die Nachbarbucht von Olympos war auch einmal einer, bis er sich in der Szene der Rucksacktouristen herumgesprochen hat. Die hat den Strand und die Pinienwälder, vor allem aber die originellen Baumhäuser von Olympos nachhaltig in Besitz genommen. In der Hochsaison bevölkern Tausende junger Leute aus allen Teilen der Welt das Olympos-Tal – genug Platz am endlos langen Strand aber gibt es selbst dann noch.

Ein spritziges Vergnügen

Rafting im Canyon des Köprülü-Flusses

Mehmet, der muskelbepackte Bootsführer, ist erbarmungslos: Wenigstens einmal muss jeder Mitfahrer über Bord, hinein ins eiskalte Wasser des Köprülü-Flusses. Wer es nicht freiwillig tut, bei dem hilft Mehmet mit sanfter Gewalt nach. Doch böse ist ihm keiner, im Gegenteil: Der Sprung ins kühle Nass wird von allen, die gerade der brütenden Hitze in der türkischen Ferienmetropole Antalya entronnen sind, als höchst willkommene Abkühlung empfunden – und absolut ungefährlich ist er obendrein.

Schauplatz der erfrischenden Rafting-Tour ist das mächtige Taurus-Massiv, genauer gesagt das Bergland bei Beşkonak. Von seiner Quelle hoch droben in den Dreitausendern hat sich der Köprülü-Fluss einen gewaltigen Canyon Richtung Meer gegraben – ein Paradies für Kanu-, Kajak- und Schlauchbootfahrer, das zunehmend auch Touristen als lohnendes Tagesausflugsziel entdecken.

14 Kilometer im Canyon

Durch steile Schluchten geht die Fahrt
Durch steile Schluchten geht die Fahrt

Etwa zwei Stunden dauert die Busfahrt von Antayla zum Startpunkt der Rafting-Touren in Beşkonak. Nach der Ausrüstung mit Helm und Schwimmweste geht das spritzige Vergnügen unter dem Kommando eines erfahrenen Bootsführers fast 14 Kilometer durch Felsschluchten und Stromschnellen flussabwärts. Gefahren wird in großen Schlauchbooten zwischen den historischen Brücken Oluk und Karabük. Der Bootsführer steuert und hat alles im Griff, die Passagiere freilich sind beim Paddeln gefragt – wenn sie sich nicht gerade in den Wellen und Stromschnellen festhalten müssen.

Die Rafting-Tour hat einen Schwierigkeitsgrad von 2 bis 3. Das heißt: Beherrschbar ist die rasante Fahrt eigentlich für jeden, der gut schwimmen kann. Natürlich gibt es vor dem Start eine ausführliche Einweisung in Paddeltechnik und diverse Sicherheitshinweise, Schwimmwesten sind ebenfalls obligatorisch.

Wer trotzdem lieber an Land bleibt, kann sich mit den Raftern unterwegs oder am Ende der Tour zum Grillen treffen. Ein Essen ist in den Preisen aller Anbieter drin. Meistens gibt es nach dem Rafting für alle das Abenteuer nochmal zum Anschauen auf Großbildleinwand und als Video zum Mitnehmen.

Buchbar sind die Ausflüge in praktisch jedem Urlaubshotel. Abholung und Rücktransfer von und nach Belek, Antalya, Kundu, Manavgat, Side und Alanya gehören zum Service.