Alanya: Schmuckstück zwischen Berg und Meer

Nicht so groß wie Antalya, aber genauso beliebt vor allem bei deutschen Touristen, ist die Stadt Alanya. 15 000 Bundesbürger haben sich hier für immer niedergelassen – kein Wunder bei der Schönheit und Attraktivität der Stadt.

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Der Blick von der Burg aufs Meer ist überwältigend
Der Blick von der Burg aufs Meer ist überwältigend

Alanya ist der Lieblings-Urlaubsort deutscher Touristen

Alanya, das zur Provinz Antalya gehört, aber Chancen hat, eine eigene Provinz zu werden, ist einer der ältesten und wichtigsten Urlaubsorte der Türkei. In den letzten Jahren hat die Zahl der Hotels, Pensionen und Clubs noch einmal rapide zugenommen. Wo früher noch Bananen wuchsen, stehen jetzt Ferienanlagen. Die Stadt ist größer und lebhafter geworden, ihrem Reiz aber hat das wenig Abbruch getan. Es locken tolle Einkaufsstraßen, Discos, Bars und Restaurants, alte und neue Sehenswürdigkeiten ersten Ranges – und natürlich traumhaft schöne Strände.

Zwischen dem Alara Fluss mit seinem sehenswerten Wasserfall und Avşallar, wo sich ein Luxushotel ans andere reiht, ist der Strand von goldfarbenem, feinen Sand. Der hat dem Ort Inçekum dort sogar seinen Namen gegeben, denn Inçekum heißt nichts anderes als – genau: feiner Sand.

Kleopatras Morgenbad

Der Kleopatra-Strand: Kilometer lang mit feinem Sand
Der Kleopatra-Strand: Kilometer lang mit feinem Sand

Den hat auch der wunderschöne, weithin bekannte Kleopatra Strand – benannt nach der schönen ägyptischen Königin, die sich zu Zeiten der römischen Besetzung auch in Alanya aufgehalten haben und in der ebenfalls nach ihr benannten Höhle ihr Morgenbad genommen haben soll. Historisch zweifelsfrei belegt ist das nicht; sicherere Quellen gibt es ab der Seldschuken-Zeit, in der Alanya den Namen „Alaiye“, die Edle, erhielt.

Den Seldschuken verdankt Alanya einige der wichtigsten Sehenswürdigkeit wie den achteckigen „Roten Turm“ (Kızıl Kule) mit der großen Zisterne, die die Wasserversorgung der Stadt auch bei längeren Belagerungen sichern konnte. Hoch über der Stadt thront die Burg, und dort wird den Besuchern gern das tiefe Verlies gezeigt, in das einst Verbrecher und notorische Schuldner geworfen wurden und dort elend ums Leben kamen.

Toller Blick auf den Hafen

Der Blick von der Burg aufs Meer ist überwältigend
Der Blick von der Burg aufs Meer ist überwältigend

Wer heute auf die „Iç Kale“ geht, wird vor allem den atemberaubenden Blick über das Meer, den Ort und den Taurus genießen. Inzwischen sogar ganz entspannt ohne den recht steilen Aufstieg zur Burg. Neuerdings nämlich führt eine Seilbahn nach oben, und die wird täglich von hunderten dankbaren Besuchern genutzt.

800 Jahre alt ist die alte seldschukische Werft, die wie der Hafen vom Roten Turm und der Burg beschützt wurde. Heute legen in Alanya viele Kreuzfahrtschiffe an, am Fährhafen starten mehrmals täglich Fähren und Tragflügelboote ins türkische Nordzypern. Natürlich sind am Hafen auch jede Menge Bootstouren rund um die Halbinsel buchbar, die neben der Aussicht auf die großartige Landschaft auch Einblicke in die nur vom Meer aus zugänglichen Höhlen im Innern des Burgbergs eröffnen.

Piraten- und Liebesgrotten

Die Phosphor-Grotte, in die man mit dem Boot hineinfahren kann, verdankt ihren Namen den glitzernden Wasserspiegelungen. In der Piratenhöhle mit ihren farbigen Felsen an der Höhlendecke kann man im kühlen, dunklen Wasser baden. Und was hat es mit der nahen Liebesgrotte auf sich? Sie hat ihren Namen wohl vom Techtelmechtel Kleopatras mit dem römischen Feldherrn Marcus Antonius – wobei dort auch in unseren Tagen manche Romanzen ihren Anfang genommen haben dürften.

Allzeit empfehlenswert ist das Museum von Alanya, das einen guten Überblick über das reiche historische Erbe gibt mit Funden aus prähistorischer, vor allem aber griechisch-römischer Zeit. Prunkstück ist eine kleine Statue des Herkules, mit einer für die antike Kunst ungewöhnlichen Körperhaltung. In der ethnografischen Abteilung des Museums überwiegen Gegenstände aus osmanischer Zeit wie wertvolle Koran-Handschriften und seltene Beispiele kalligraphischer Kunst. Im schattigen Museumsgarten gibt es neben Sarkophagen auch kühle Erfrischungen.

Lebendig wird die Vergangenheit im Alara-Han und auf der Alara Burg. Zur Zeit der Seldschuken waren die zwei wichtigsten Städte des Reichs, Alanya und Konya, über die Straße entlang des Alara-Flusses miteinander verbunden. Der Alara-Han, erbaut 1232, war eine der wichtigsten Karawansereien am Weg, eine wehrhafte Raststätte mit dicken Außenmauern und einem einzigen, gut zu sichernden Eingang. Ein großer Raum im Innern war für Tiere und Waren vorgesehen, die Menschen übernachteten in kleinen Kammern am Rand des Innenhofs. Über der alten Karawanserei thront die Burg Alara, die allerdings relativ schwer und am besten mit einem einheimischen Führer zu erreichen ist.

Kühle Rast im Dim-Fluß: Spezialität sind fangfrische Forellen
Kühle Rast im Dim-Fluß: Spezialität sind fangfrische Forellen

Sechs Kilometer östlich von Alanya fließt in den Ausläufern des Taurus-Gebirges der Dim-Fluss, der zum Rafting und Kajakfahren einlädt, aber auch für Nicht-Sportler ein Anziehungspunkt ersten Ranges ist. An seinem Ufer, manchmal auch mitten im Fluss, haben sich originelle Restaurants angesiedelt, die türkische Köstlichkeiten anbieten. Spezialität sind fangfrische Forellen – mal vom Grill, mal im Ofen gebacken mit Tomaten und Kartoffeln. Da es in der Dim-Schlucht angenehm kühl ist, empfiehlt sich ein Besuch vor allem an heißen Sommertagen.

Sehenswerte Höhlen

Verbinden kann man den Ausflug zum Fluss mit einer Visite in der Dim-Tropfsteinhöhle, die immerhin die zweitgrößte der ganzen Türkei ist. Sie ist 360 Meter lang, zehn bis 15 Meter breit und liegt 232 Meter über dem Meeresspiegel. Die Besichtigung der Höhle ist über gesicherte Wege, Treppen und Plattformen möglich; geöffnet ist sie in der Regel zwischen 9 und 17 Uhr.

An der Westseite der Halbinsel von Alanya liegt eine weitere sehenswerte Grotte, die Damlataş-Höhle mit eindrucksvollen Stalaktiten und Stalagmiten. Gesund ist der Besuch dort übrigens auch: Die konstante Temperatur von 22 Grad und die hohe Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent machen die Höhle zu einem perfekten Erholungsort für Asthmatiker.

Soweit die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Alanyas. Den Zauber und den Reiz der Stadt muss man selbst erleben und in sich aufsaugen: Bei einem Bummel durch die Altstadt, einer Shopping-Tour durch das quirlige Zentrum mit einer Unzahl von kleinen und großen Geschäften, hübschen Bars, Cafes und Restaurants. Die Unterhaltungsmöglichkeiten Alanyas sind schier grenzenlos, auch das Nachtleben hat es in sich. Discos und Nightclubs haben bis in die Morgenstunden geöffnet, für jeden Geldbeutel und Geschmack ist etwas dabei.

Apropos Geschmack: Wer nach der (zweifellos köstlichen) türkischen Küche mal wieder Eisbein mit Sauerkraut möchte, wird auch das in Alanya finden. Deutsche Metzger und eine Reihe deutscher Wirtshäuser machen‘s möglich.

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