Ein tolles Schildkröten-Jahr an den Stränden zwischen Alanya und Cirali

Den Menschen macht Corona das Leben schwer, der Natur tut das Virus eher gut: Weil sich weniger Touristen an den Stränden tummeln, haben die bedrohten Wasserschildkröten bessere Fortpflanzungs- und Überlebenschancen. An den Küsten bei Alanya, Kemer, Cirali und Mavikent/Kumluca und Finike sind in diesem Sommer viele Tausend winziger Caretta-Caretta-Babys geschlüpft.

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Jedes Jahr im Mai kommen die großen Meeresschildkröten an den Stränden der türkischen Riviera an Land, um hier in einem mühevollen Prozess ihre Eier abzulegen. Ihre Brut ist gefährdet von hungrigen Hunden, aber auch von rücksichtslosen Menschen, die mit Jeeps oder Mopeds über die Strände rasen oder aus Unachtsamkeit die Nester zerstören. Weil dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Menschen unterwegs waren und Naturschützer immer mehr Schutzgitter über den Nestern bauten, hatten es die geschlüpften kleinen Schildkröten leichter, sich zu entwickeln und heil ins Meer zu kommen.

Zu „normalen“ Zeiten schafft es nur eine von 1000 ins Wasser, heuer waren es deutlich mehr. „Wir hatten alleine in Cirali 7000 Eier in 100 Nestern, von denen etwa ungefähr 3100 gesunde Jungtiere geschlüpft sind und sicher das Meer erreicht haben “, berichtete Habib Altinkaya, der Dorfvorsteher des Ulupinar-Viertels. Altinkaya dankte bei der Öffnung des letzten Caretta-Caretta-Netzes den örtlichen Sicherheitsbehörden und Umweltschützern für die Unterstützung. Auch in den Bezirken Alanya, Kemer und Kumluca wurden heuer besonders viele Nester mit gesunden Schildkrötenbabys gezählt.

Und noch eine gute Nachricht aus der Welt der bedrohten Meeresbewohner: Ein tolles Schauspiel können Taucher bei den Drei Inseln vor Tekirova erleben. In den herrlichen Tauchspots von Ücadalar im Landkreis Kemer lässt sich eine junge und äußerst fotogene  Meeresschildkröte (Chelonia mydas) beobachten, die Taucher auf den Namen „Hürrem“ getauft haben. Normalerweise gehen Schildkröten dem Menschen unter Wasser aus dem Weg, doch  „Hürrem“ ist zutraulich: Sie lässt sich durch Besucher nicht aus der Ruhe bringen, frisst unbeeindruckt die leckeren Algen vor den Drei Inseln und lässt sich dabei gern fotografieren..

„Hürrem“ lebt seit drei Jahren in dem Tauchspot und genießt unter Tauchern schon einige Prominenz. Die Tauchbasen zwischen Kemer und Adrasan hoffen nun, dass der Spot in Ücadalar dank der Aufmerksamkeit, die „Hürrem“ auch international erregt, bald zu einem geschützten Gebiet erklärt wird.

Quellen: Eigene Berichte, Hurriyet.de, Bildnachweis DHA

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