

Zehntausende junge Leute tummeln sich jeden Sommer in den Pinienwälders des Olympos-Tals, zweieinhalb Busstunden vom Flughafen Antalya entfernt. Rucksacktouristen aus alle Teilen der Welt lieben die hippen Tree Houses – luftige Anlagen, in denen sich tagsüber auf türkischen Teppichen und Kissen entspannt chillen und rundum abenteuerlich Urlaub machen lässt. Gewohnt wird in oft nur über verwegene Treppen und Leitern erreichbaren Doppel- oder Vierbett-Hütten – garantiert romantisch und nicht selten in direktem (Horch) Kontakt zum Nachbarn.
Die Gäste, selten älter als 25 und fast immer knapp bei Kasse, stört das wenig. Remmidemmi gehört beim Baumhaus-Urlaub dazu und vor allem sind die Hütten konkurrenzlos günstig. »Du kannst hier im Schlafsaal für 40 oder 50 Lira am Tag pennen, Frühstück und Abendessen sind in allen Preisen schon drin«, schwärmt Britta aus Sydney, die sich mit drei Freundinnen bei Kadir Kaya, dem Baumhaus-Pionier im Tal, einquartiert hat. Auch Peter und Elke aus Darmstadt haben für ca. 15 Euro eine billige Tree-House-Variante gewählt, die Fünf-Bett-Hütte mit Gemeinschaftsklo und -dusche. Für umgerechnet 20 Euro pro Nase wohnt sich’s im Doppelzimmer mit urigem Bad schon deutlich komfortabler, und wer noch etwas Euro drauflegt, bekommt im Zweier-Zimmer eine Klimaanlage dazu.
Einfach, aber total originell sind die Baumhäuser. Es geht locker und leger zu, strenge Regeln gibt es nicht: Geschlafen wird eher lang, wirkliche Nachtruhe herrscht, wenn die Letzten schlafen gehen – und das kann spät werden: Wahlweise gibt’s Gitarre am Lagerfeuer, lange Unterhaltungen in allen Sprachen der Welt oder einen Besuch in der »Bulls Bar«, einer Open-Air-Disco, in der bis spät in die Nacht die Bullen und die Bärchen tanzen.
Jede Menge Sport

Langweilig wird’s in Olympos sicher nicht: Mountainbiking, Klettern, Trekking-Touren in die Berge, Kanufahren, Bootstouren und Tauchen gehören zum (kostenpflichtigen) Freizeitangebot. Das Meer mit seinem endlosen Kiesstrand ist zwar gut eineinhalb Kilometer entfernt, doch es gibt einen Shuttle und der unvermeidliche Fußmarsch über die letzten 200 Meter führt durch schattige Pinienwälder und die absolut sehenswerten Ruinen der antiken Stadt Olympos.
Statt Duschen ein See

Achtung: Am Eingang wird Eintrittsgeld kassiert, doch Tree-House-Gäste können für 2,50 Euro eine günstige Karte kaufen, die für zehn Besuche gilt. Der naturbelassenen Strand kostet nichts: Es gibt keine reservierten Liegen, keine Sonnenschirme und Duschen, dafür einen kleinen, herrlich kühlen Süßwassersee zum Salz abwaschen. Schicki-Micki-Touris und teure Strandbars sucht man vergebens, kühle Drinks und kleine Snacks gibt’s bei fliegenden Händlern zu kaufen, die oft selber in Olympos Urlaub machen und sich so die Ferien finanzieren.

In den Katalogen der großen Reiseveranstaltern steht Olympos mit seinen Baumhäusern nicht. Die Reise muss man schon selbst organisieren und sich von Antalya mit dem Bus zu Kadir oder den vielen anderen Holz-Hotels durchschlagen. Die billigste, aber nicht ganz unkomplizierte Variante ist der Linienbus von „Bati Antalya“, der umgerechnet fünf Euro kostet; für umgerechnet 20 Euro pro Person ist aber auch ein individueller Transfer möglich.
