

Zugegeben: Die Straßen in den großen Städten sind meist chronisch verstopft, das Verkehrschaos etwa in Istanbul gehört zu den schlimmsten der Welt. Besser dran ist man in Antalya. Da geht es vor allem im Zentrum zwar auch munter zu, doch die Durchgangsstraßen verdienen ihren Namen: Wer vom Flughafen Richtung Kemer will, fährt zügig fast ohne Kreuzungsstopps auf einer Autobahn-ähnlichen Schnellstraße über Brücken und durch Tunnels; Richtung Alanya geht es vier- bis sechsspurig praktisch ab dem Airport.
Die beiden Hauptstrecken durch und aus Antalyla sind kostenlos, im Gegensatz zu den normalen Autobahnen in der Türkei. Die sind gebührenpflichtig und nicht ganz einfach zu benutzen, denn Barzahlung an den Mautstellen ist nicht möglich. Dafür braucht’s sogenannte HGS-Sticker mit Chip, die es bei Postämtern und manchmal auch an Tankstellen zu kaufen gibt. 100 Kilometer kosten, je nach Fahrzeuggröße, zwischen 80 Euro-Cent und 1.20 Euro (Stand Juli 2018). Der Chip kann mit dem gewünschten Betrag aufgeladen werden, beim Aus- und Abfahren auf und von der Autobahn wird der verbrauchte Betrag an den Mautstellen vom Sticker abgebucht.

Die größeren Landstraßen (vergleichbar mit deutschen Bundesstraßen) sind in der Regel gut ausgebaut, doch Vorsicht kann nicht schaden: Türkische Fahrer, auch die von dicken und oft überladenen Lkw, sind oft ziemlich verwegen unterwegs, im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle sind die Folge. Also am besten immer auch für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken und sich nie darauf verlassen, dass Verkehrsregeln strikt eingehalten werden. Linksabbieger ordnen sich gern auf dem rechten Fahrstreifen ein, rote Ampeln werden manchmal nur als Orientierungshilfe angesehen, und das Überholen an unübersichtlichen Stellen ist beileibe keine Seltenheit. Und manchmal sind seltsame Verkehrsteilnehmer auf den Straßen unterwegs: Schafe, Ziegen und gelegentlich sogar Kamele.
Unsere Tipps:
Drücken Sie vor unübersichtlichen Kurven, vor dem Überholen oder bei Kindern am Fahrbahnrand kräftig auf die Hupe!
Schauen Sie an einer grünen Ampel immer nochmal nach rechts und links, um ganz sicher zu gehen, dass der Weg wirklich frei ist!
Fahren Sie bei Regen besonders vorsichtig! Vor allem nach langen Trockenheit (und die ist in der Türkei die Regel) verwandeln sich die Straßen oft in gefährliche Rutschbahnen.
Meiden Sie nach Möglichkeit Nachtfahrten! Viele ältere Pkw und Laster, die in der Türkei noch massenhaft unterwegs sind, sind schlecht oder gar nicht beleuchtet, Baustellen nicht immer so gut abgesichert wie daheim.

Fahren Sie langsam an Polizeikontrollen heran! Sicherheitschecks an den Hauptverkehrsstraßen sind üblich, oft werden sie von schwer bewaffneten Polizisten begleitet. In der Regel bleibt es bei kurzen Sichtkontrollen, und Touristen werden ohnehin schnell durchgewinkt.
Und wenn es mal gekracht hat: Sichern Sie die Unfallstelle mit einem Warndreieck vor und einem Warndreieck hinter dem Fahrzeug ab. Rufen Sie grundsätzlich die Polizei und lassen Sie sich ein Unfallprotokoll ausstellen. Empfehlenswert ist es vor allem für die Mieter von Leihwagen, sich am Unfallort auch einem freiwillen Alkoholtest zu unterziehen. Manche Versicherungen verlangen das sogar.
Notfallnummern:
Geschwindigkeitsbegrenzungen (km/h)
Alkohol-Limit und Sonderbestimmungen
Bußgelder (in EUR)